Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, hat bei einem Round-Table des Bundesverbandes der Spirituosenindustrie (BSI) in Frankfurt gesetzlichen Reglementierungen, Werbeverboten und Verkaufsbeschränkungen - "derzeit" - abgeschworen. FDP-Frau Dyckmans, die die SPD-Politikerin Sabine Bätzing abgelöst hat, nannte als Schwerpunkte ihrer Arbeit, die "Aufklärung von Schwangeren bezüglich eines konsequenten Verzichts auf alkoholhaltige Getränke", die "Reduzierung des sogenannten Rauschtrinkens" sowie die "konsequente Umsetzung des Jugendschutzgesetzes in Bezug auf die Abgabe von alkoholhaltigen Getränken".
Verkaufsbeschränkungen, die Verteuerung alkoholischer Getränke und Werbeverbote nennt Dyckmans "kurzfristige Lösungen". Auch einem Verkaufsverbot von Alkohol ab 22 Uhr, das es neuerdings in Baden-Württemberg gibt, steht sie skeptisch gegenüber. Ausweiskontrollen im Handel beim Kauf von Spirituosen müssten zur Selbstverständlichkeit werden. „Ich möchte eine langfristige Veränderung“, sagt Dyckmans und fordert Industrie und Verbände auf, das Thema Prävention zu forcieren. Freundliches Lob für entsprechende Bemühungen bekam der Gastgeber BSI für seine Schulungsinitiative Jugendschutz. (02.02.2010, 13.22 Uhr)