Seit Jahren ventiliert Münchens Bier-Ikone Dr. Jobst Kayser-Eichberg ("K-E") den Wunsch, AB Inbev möge sich nach Ablauf des Pachtvertrages für das Münchner Brauereigrundstück (Franziskaner, Löwenbräu, Spaten) zurückziehen. Allerdings schien es bisher so, als wolle der Bierkonzern ab 2018 - zu Ende des bisherigen Pachtvertrages - lieber die zehnfache Pacht (dann ca. 6,5 Mio Euro/Jahr) bezahlen als wegziehen. Zuletzt hatte INSIDE (Ausgabe 782) das Thema (und K-E´s Ambitionen) vor zwei Wochen beleuchtet.
Via Münchner "Bild" legt Spaten-Löwen-Alt-Inhaber Kayser-Eichberg jetzt nach. K-E hatte in Langwied, dem heutigen neuen Paulaner-Standort, eigentlich vertragsgemäß ein passendes Areal für AB Inbev entwickelt; als der Konzern dann doch nicht umziehen wollte, griff Paulaner zu. Seit dem Tod von Stefan Schörghuber sitzt „K-E“ auch im Stiftungsrat der Schörghuber-Gruppe, da waren die Entscheidungswege kurz. Alldieweil die Immobilien- und Grundstückpreis in München inzwischen immer attraktiver werden, jedenfalls für Investoren. "Bild" berichtet nun über K-E´s "Geheimplan", die Löwenbrauerei mit der Spatenbrauerei zusammenzulegen und die freiwerdenden Flächen neu zu bebauen - eine "Win-Win-Situation" für beide Seiten. AB Inbev würde sich Pacht sparen, K-E selbst könnte mit der Sedlmayr Grund und Immobilien KGaA neu bauen.
Das alles ist nicht so neu, wie es aussieht. Allenfalls die Reaktion von AB Inbevs Sprecherin Claudia Hauschild lässt aufmerken, die von Bild mit der Aussage zitiert wird, man prüfe im Konzern "gemeinsam mit Herrn Kayser-Eichberg, ob sich alternative Möglichkeiten anbieten, das Gelände zu nutzen". Als Paulaner schlussendlich für Langwied projektierte, schwebte dort schon mal die Option im Raum, gleich auch noch AB Inbevs Münchner Portfolio herzustellen.