Der Spirituosen- und Bierkonzern Diageo tut wieder mal was fürs Image und hat nun angekündigt, 16 Mio britische Pfund (rund 18.5 Mio Euro) in die Hand zu nehmen, um künftig die Menge an Kunststoffen für Bierverpackungen zu reduzieren. Insbesondere sollen Kunststoffringträger und Schrumpfverpackungen aus Bier-Multipacks von Marken wie Guinness, Harp und Smithwick verschwinden. Stattdessen will das Unternehmen 100% recycelbare und biologisch abbaubare Pappe einführen.
Ganz neu ist diese Initiative global gesehen nicht; Carlsberg hatte schon im September 2018 angekündigt, in einigen Tesco-Filialen in UK und später auch in Norwegen die Marktfähigkeit von Vier-, Sechs- oder auch Acht-Dosen-Gebinden zu testen, die nicht mehr wie bislang durch Kunststoff-Ringe zusammengehalten, sondern zusammengeklebt werden. Der Testlauf sollte mit Carlsberg Export starten, womöglich wird aber das komplette Portfolio aufgeschaltet, darunter Kronenbourg 1664, Holsten und Skol.
Dabei hat sich schon in der Vergangenheit gezeigt, das internationale Konzerne politischem Druck schneller begegnen als kleinere Hersteller. Diageos neue Bier-Packs werden auch erst ab August 2019 in Irland und ab Sommer 2020 in Großbritannien und anderen internationalen Märkten in den Handel kommen. Einzelne Dosen sollen dann auch vollständig recycelbar sein, einschließlich des Widgets, das in Draft Guinness-Dosen enthalten ist.
Erst vor wenigen Wochen hatten Coca-Cola, Diageo, Nestlé und Unilever eine "Africa Plastics Recycling Alliance" gegründet, die in Ländern Afrikas südlich der Sahara die Sammlung und das Recycling von Kunststoffabfällen verbessern soll. Allerdings tragen gerade diese Konzerne dort auch einen großen Anteil am Plastikmüll.