Wie andere (Groß-)Brauer auch hat der dänische Carlsberg-Konzern im Corona-Jahr 2020 Federn lassen müssen. Nach heute veröffentlichten Zahlen hat Carlsberg 2020 mit einem Umsatz-Minus von 11,2 % auf umgerechnet knapp 8 Mrd Euro abgeschlossen (organisch -8,4 %) - ein Umsatz-Minus pro hl von 5 % organisch. Der den Aktionären zugerechnete Gewinn gab zwar um 8,2 % nach, lag aber immer noch bei rund 811 Mio Euro und damit deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2019.
Beim Absatz stand am Ende ein Minus von gesamt 3,8 % in den Büchern - allerdings unterschiedlich verteilt. Die Sparte Bier verlor rund 2,5 % und landete bei 110 Mio hl. AfG verlor fast 9 % auf am Ende 20 Mio hl. Die Marke Tuborg verlor 9%, Carlsberg gab um stolze 10% nach, 1664 Blanc legte hingegen um 8 % zu, alkoholfreie Biere wuchsen beim Absatz gar um 11%. Marktforscher von Global Data führen diese Entwicklung u.a. auch darauf zurück, dass mittlerweile 35 % der Menschen aus der Gruppe der "Millennials" angeben, sich Sorgen um die Gesundheit zu machen. 30 % dieser jungen Menschen soll demnach zu Protokoll gegeben haben, weniger Bier zu kaufen als noch vor Corona.
Das Deutschland-Geschäft wird im Jahresabschluss des dänischen Mutterkonzerns nicht weiter aufgeschlüsselt. Der Geschäftsbereich Westeuropa musste einen Absatzverlust von 4,8 % wegstecken (organisch: 7,3 %). In Deutschland hatte die rund 2,5 Mio hl große Deutschland-Unit (u.a. Carlsberg, Holsten, Lübzer) gegen Ende 2020 die Wernesgrüner Brauerei von Bitburger übernommen (INSIDE 863) und sich damit Abfüllkapazitäten verschafft.