Zum heute abend stattfindenden Länderspiel Deutschland-Ungarn in München tauchen diverse Unternehmen der Getränkebranche ihr Image in Regenbogenfarben. U.a. will AB Inbev in München den Turm der Spaten-Löwenbräu-Brauerei bis Samstag Nacht ab Einbruch der Dunkelheit in Regenbogen-Farben erstrahlen lassen und so "ein klares Zeichen für Gleichberechtigung und Toleranz setzen".
Oettinger haut derweil bei Facebook einen raus - und muss sich dafür die unvermeidlichen Kommentare von rechts oder doof gefallen lassen. "Vielfalt macht den Unterschied", titelte die Brauerei auf Facebook, eine Fortsetzung der polarisierenden Kampagne vom Frühjahr, als die Brauerei titelte: "Besser Bier trinken, als Quark reden. Oder quer denken." Den Shitstorm von unbelehrbarer Seite hat man dabei offenbar einkalkuliert, es gibt aber auch viel Zuspruch.
Wegen der unklaren Corona-Regeln für Public Viewing hatten sich Brauereien bislang mit Marketingaktionen zur Fußball-EM zurück. Mit dem Verbot der UEFA, das Stadion in München in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen, hat sich der Fußballverband keinen Gefallen getan. Mittlerweile schalten auch selbst LEH-Giganten wie die Rewe und Edeka in den sozialen Netzwerken Solidaritätsadressen. Man kann sich natürlich fragen: warum erst jetzt?
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat das ungarische Homosexuellen-Gesetz, gegen das sich die Regenbogenaktionen hauptsächlich richten, mittlerweile als "Schande" kritisiert. Auch EU-Parlamentarier sehen in einer Resolution EU-Werte durch Ungarn untergraben.