Einen mutmaßlichen Betrug mit Biersteuer in Höhe von gut 32 Mio Euro haben Zollfahnder im Großraum Würzburg aufgedeckt. Dabei wird nach Auskunft der Behörden nach der Durchsuchung von Privaträumen, Firmengebäuden und einer Steuerkanzlei bislang gegen acht Tatverdächtige ermittelt.
Das Schema das mutmaßlichen Betrugs ist altbekannt, wenn auch das Ausmaß beträchtlich sein soll: Bier aus Frankreich wird vermeintlich nach Deutschland exportiert (und dort auch mit dem niedrigem Biersteuersatz hierzulande verzollt), in Wahrheit aber auf dem englischen Schwarzmarkt verkauft. Dadurch entsteht wahlweise dem französischen wie auch dem britischen Staat Steuerverlust. Im vorliegenden Fall soll es sich um die enorme Menge von 3.300 Lastwagenlieferungen oder 77 Mio Liter gehandelt haben, und zwar mutmaßlich in der Zeit zwischen April 2017 und Dezember 2018.
Die Biersteuer liegt in Deutschland bei gut 9 Euro/hl und ist damit innerhalb Europas so niedrig wie nur noch in Rumänien und Bulgarien. Großbritannien erhebt gut 103 Euro/hl, Frankreich 35,5 Euro/hl. Ähnliche Fälle wie diesmal gab es immer wieder, u.a. 2013 im Raum Karlsruhe oder im Raum Hof (INSIDE 763) im Jahr 2016.