Endlich Klarheit in Sachen Gilde Hannover: Am gestrigen Montag nachmittag haben Vertreter von AB Inbev und des neuen Inhabers TCB (Brauhaus Frankfurt a.d. Oder, Dresdener Feldschlößchen, SAS Brasserie Champigneulles) den Kaufvertrag unterschrieben. Bei AB Inbev heißt es, man wolle sich auf die nationalen Premiummarken Beck´s und Franziskaner fokussieren; eine regionale Marke wie Gilde brauche ein "regionales Augenmerk". Legal Director Europe Heinz Beekmann und Director People & Management Alexander Gerber bestätigten gegenüber den Mitarbeitern den offiziellen Verkaufstermin Ende 2015.
Die Verhandlungen befanden sich schon lange auf der Zielgeraden; für Irritationen sorgte zuletzt die Stadt Hannover selbst. TCB (Karsten Uhlmann, Mike Gärtner) wollten die Brauerei nur kaufen, wenn der ursprünglich bis 2020 laufende Standortsicherungsvetrag - der eine jährliche "Wirtschaftsförderung" vorussah" - vorher vom Tisch ist. Angeblich wollte sich die Stadt die Beendigung dieser Vereinbarung aber gern mit einer sechs- bis siebenstelligen Summe vergolden lassen. Erst als AB Inbev dann polterte, es werde keine Nachverhandlungen geben und man werde ansonsten eben 2020 zusperren, gab es wieder Grünes Licht von der Stadt. In einem dreiseitigen Papier haben die Stadt Hannover, AB
Inbev und TCB eine Vereinbarung formuliert.
TCb wil, wie berichtet, den Ex-Wittinger-Gf Holger Bock als Mann vor Ort installieren. Erwartet wird, dass die Billig-Profis von TCB den zuletzt auf 150.000 hl Ratskeller, Lindener und Gilde eingeschrumpften Gilde-Koloss wieder über die 1 Mio-hl-Marke drehen.
