Bei der Präsentation der 2019er-Absatzzahlen für bayerisches Bier hat der Präsident des Bayerischen Brauerbundes (BBB), Georg Schneider, erneut die Notwendigkeit bekräftigt, den Pfandsatz auf Bierkästen und -flaschen anzuheben. Konkrete Zahlen nannte Schneider nicht, auch nicht, wann und mit wem dieses Ziel erreicht sein könnte. Es brauche dafür einen großen Runden Tisch, sagte Schneider, und "Reden kostet Zeit".
Der BBB-Präsident folgt damit dem Kurs des Deutschen Brauerbundes (DBB), der eine große Runde mit Industrie, Handel und anderen Vereinigungen wie etwa den Privaten Brauern anstrebt. Deren Bayern-Präsident Georg Rittmayer hatte 2019 immer wieder einen - zusammen mit anderen fränkischen Brauern - eigenen Weg angekündigt; darum ist es mittlerweile aber ruhig geworden. Wie komplex die Pfanddebatte läuft, zeigte sich erst diese Woche wieder, als Rhodius-Gf Frauke Helf den zu Jahresanfang eingeführten höheren Pfand auf das neue 0,75-Liter-Glas-Individualgebinde des Brunnens wieder zurücknahm - wohl auch auf Druck aus Teilen des Getränkefachgroßhandels, der das Handling des betroffenen Leerguts nicht gewährleisten konnte oder wollte (unser Bericht).
2019 haben die bayerischen Brauer (und Bierlager) mit einem Absatz-Minus von 3,3 % abgeschlossen - mehr als der Bundesdurchschnitt (-1,9 %) (Überblick Bierabsatz 2019). Mit rund 23,8 Mio hl, dabei 18,2 Mio hl im Inland, lagen die Bayern wieder etwa auf dem Niveau von 2017. Allerdings sind in den Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt ermittelt werden, keine alkoholfreien Biere/Biermischungen enthalten. Dieses Volumen wird in Bayern für 2019 mit etwa 2 Mio hl angegeben, ein Minus von 2,3 % (oder 49.000 hl).