Anheuser-Busch InBev scheint nicht mehr an die Zukunft des normalen Bieres zu glauben. Das legt zumindest der Strategiewechsel des weltgrößten Brauers nahe, über den amerikanische Medien übereinstimmend berichten. Bis 2025 soll der Anteil von alkoholfreien und leichten Bieren mit weniger als 2,8% Alkohol auf ein Fünftel des Gesamtausstoßes steigen – eine Mammutaufgabe, wenn man bedenkt, dass die leichten Biere im Jahr 2014 lediglich 2,5% am Gesamtausstoß des Konzerns ausmachten.
Hintergrund ist der bei Brasilbelgiern gefühlte Trend weg vom Alkohol. Im vorauseilenden Gehorsam möchte man sich bewusst aus der Schusslinie nehmen, wenn sich die öffentliche Meinung in Zukunft gegen den Alkohol wendet. Insbesondere fürchtet man die Gesundheitsapostel, die die Raucher bereits erfolgreich in eine Schmuddelecke getrieben haben. Der Erfolg der Craft-Brewer, die vielfach stärkere Biere im Angebot haben, befeuert die Debatte zusätzlich.
Bereits im Mai hatte AB- InBev die Markteiführung eines alkoholfreien Bieres mit dem vielsagenden Namen Budweiser Prohibition Brew zunächst im kanadischen Markt angekündigt. Obwohl der Konzern bereits etliche „bleifreie“ Varianten wie O’Doul’s oder Beck’s Alkoholfrei im Portfolio hat, ist das Bekenntnis zum Alkoholfreien mit seiner Hauptmarke Budweiserein starkes Bekenntnis zur neuen Strategie.
Flankiert wird das Ganze von einer 1-Milliarde US-Dollar schweren Kampagne gegen Alkohol-Missbrauch, die im Herbst in sechs großen US-Städten gestartet wird.