Zum letzten Mal sollte Richard Oetker als Chef der Oetker Gruppe die Bilanz vorstellen, doch fand die Pressekonferenz des Konzerns am Dienstag in Bielefeld ohne den Chef statt. Nach Auskunft von Sprecher Jörg Schillinger ist Oetker am Morgen zuhause unglücklich gestürzt und konnte deshalb nicht kommen. Es müsse sich aber keiner Sorgen machen, sagte Schillinger, "Richard Oetker ist nicht im Krankenhaus".
Für ihn las Finanzchef Albert Christmann erstklassige Zahlen vor. Getragen von einem starken Wachstum in der Schifffahrtssparte Hamburg Süd (+16,8 Prozent auf 6 Mrd.Euro) wuchs der Umsatz der Oetker-Gruppe um knapp 12 Prozent deutlich auf insgesamt 12,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,9 Milliarden Euro). Der Umsatz der Nahrungsmittel nahm durch die Übernahme von Coppenrath & Wiese um 14% auf knapp 3 Mrd Euro zu. Die Radeberger Gruppe wuchs leicht um 2%
Für Richard Oetker, der mit 65 Jahren satzungsgemäß ausscheidet, wird demnächst ein Nachfolger vorgestellt. Christmann riet den anwesenden Journalisten: "Abwarten!". Für die Ernennung bedarf es der Entscheidung des Beirats. „Dies ist bislang noch nicht geschehen, und so kann ich Ihnen heute auch noch keinen Namen nennen“, heißt es im Manuskript der Rede, die eigentlich Richard Oetker in Bielefeld halten wollte.