Das Wall Street Journal berichtet, dass die Oetker-Gruppe einen Verkauf ihrer Reederei Hamburg Süd plane. An dem Deal beteiligten Personen hätten dem WSJ bestätigt, dass noch in diesem Jahr ein Verkaufsprozess eröffnet werden könne. In Bielefeld heißt es, dass man Marktgerüchte grundsätzlich nicht kommentiere.
Hamburg Süd steht mit 6 Milliarden Euro Umsatz für die Hälfte des Gesamtumsatzes des Oetker-Konzerns. Allerdings bewegt sich die Schifffahrtssparte in einem extrem schwierigen Umfeld. Erst vor kurzem war der südkoreanische Hanjin-Konzern Pleite gegangen. Der deutsche Konkurrent Hapag-Lloyd, mit dem eine Fusion vor drei Jahren am Veto von August Oetker und Bruder Richard scheiterte, fusioniert jetzt mit der arabischen Reederei UASC.
Der angestrebte Verkauf findet vor einem tiefen Gesellschafterstreit statt. Die älteren Brüder hatten den Verkauf der Schifffahrt immer verhindert, während die jüngeren, mit Beiratsvize Alfred Oetker an der Spitze, den zuletzt defizitären Bereich schon länger abstoßen wollen.