Drei Monate nach Oetker-Finanzchef Albert Christmann ist überraschend sein Chef unser Kopf der Woche: Richard Oetker, 65, sollte eigentlich zu Ende des Jahres - nach dem Willen von ihm und Bruder August Oetker, den Weg für Christmann, den Ex-Radeberger-Boss, ganz hinauf an die Spitze frei machen. Doch dagegen steht der Streit mit den Halbgeschwistern. Richards Halbbruder Alfred Oetker ("Entweder Du brennst für Dein Unternehmen - oder hier ist kein Platz für Dich!") hatte es selbst auf den Chefsessel abgesehen, bevor er sich im Januar 2015 mit dem Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Beirats zufrieden gab.
Ein Familienmitglied in der Führung erachten Alfred und seine Geschwister dennoch als zwingend erforderlich. Der Zwist scheint nicht zu lösen. Nun wurde weitere Zeit herausgeholt, um eine befriedende Lösung zu finden. Richard O. bleibt - wenn auch nur als Vorsitzender der Geschäftsführung in der Stammsparte Nahrungsmittel. „Unbefristet über den Jahreswechsel hinaus“. Aus der Holding tritt er als "persönlich haftender Gesellschafter" hingegen ab. Der Chefsessel ist also vakant - erstmal.