Noch kein Insider?

Jetzt inside abonnieren

Auf der folgenden Seite erfahren Sie alles über unsere Anmelde-Optionen.
Bei Abschluss eines Abos werden Inside Web News sofort für Sie freigeschaltet. Auf Wunsch erhalten sie die Top-News der Branche auch kostenlos als SMS aufs Handy.

Mehr erfahren und Insider werden!

Weiter

Kopf der Woche: James Watt

Der Mann auf dem Pferd ist nicht Vladimir Putin, macht sich aber schwer über ihn lustig und hat aber vor ein paar Jahren ein Bier auf den Markt gebracht, das Hello My Name is Vladimir hieß - eine Satire auf den russischen Präsidenten, der zu den Olympischen Winterspielen 2014 "homosexuelle Propaganda" unter Strafe stellte. James Watt wollte mit seiner schottischen Punk-Brauerei Brew Dog nicht zuschauen. Beim Kauf jeder Flasche gingen 50 % des Erlöses an unterdrückte Minderheiten auf der Welt. Das war genauso gut wie Jahre zuvor Never Mind the Anabolics, ein mit Steroiden versetztes Bier als Antwort auf Heinekens Sponsoring der Olympischen Sommerspiele in London; oder Royal Virility Performance beer, mit aphrodisierenden Kräutern versetzt, aus Anlass der königlichen Hochzeit.

 

Haltung, Mut und ziemlich durchgeknallt: Vor zehn Jahren erst gründeten James Watt und sein Kompagnon Martin Dickie in der Garage von dessen Mutter in Fraserburgh, Aberdeenshire,mit 20.000 geliehenen britischen Pfund die Brew Dog - ein 7-Tage-Knochenjob, wie die Beiden sich heute erinnern. Eine weltweite Fangemeinde trug die beiden Punks von einer Welle zur nächsten. Über 50.000 "amazing Equity Punks" - also Leute, die Brew Dog via Crowdfunding immer wieder Geld geliehen haben - und "1.000 awesome crew members", eine gigantische Zahl an Mitarbeitern rund um den Globus, haben aus der schottischen Spaßbude ein Objekt der Begierde geformt. Die 2016 über 200.000 hl Bier große Brew Dog baut inzwischen eine eigene Brauerei in Ohio, USA, hat 2016 rund 7 Mio Pfund vor Steuern verdient bei einem Umsatz von 71 Mio Pfund in 2016 - nach knapp 40 Mio Pfund im Jahr davor.

 

Wer bisher Geduld hatte, ist jetzt am Ziel: Die in San Francisco ansässige Investorengruppe TSG Consumer Partners kauft für zusammen 213 Mio Pfund (ca 250 Mio Euro) rund 22 % der Brew Dog, die damit rechnerisch einen Wert von über eine Mrd Euro besitzt. Rund 100 Mio Pfund will TSG direkt investieren, für die restlichen 113 Mio Pfund sollen bisherige Anteilseigner ausbezahlt werden.

 

Wer 2010 Anteile gekauft hatte, bekommt sie jetzt nach Rechnung von Watts und Dickie mit dem TSG-Invest mit 2.800 % wieder ausbezahlt; Leute, die sich letztes Jahr beteiligten, kriegen nach seiner Rechnung immer noch 177 % raus. Watt hat jetzt mehr Zeit zum Reiten.

Kopf der Woche
29.03.2024

13
/2024

Walter Hörl

Weiterlesen
Print-Ausgabe
28.03.2024

Neu!
#947

Fachmarkterwachen: Pro wird Big mit Top

Zum Inhalt