Im März dieses Jahres feierte Hans Roelofs sein Zehnjähriges. Dass es ausgerechnet der CEO der sehr bewegten Refresco B.V. so lange ausgehalten hat, ist eine kleine Sensation.
Als der smarte Ex-Dumeco/Vion-Manager 2007 zu Refresco kam, hatte der Finanzinvestor 3 i den Laden eben erst an ein isländisches Investor-Konsortium verkauft. Danach kaufte Refresco nur noch munter zu (u.a. DIS), fusionierte mit Gerber und ging an die Börse. Roelofs, der Chef des "Volumen-Zombies" (INSIDE 764) Refresco, setzte stets noch einen drauf. Zuletzt kämpfte er gewissermaßen an zwei Fronten zugleich: Während er noch im April ein 1,4 Mrd Euro schweres Übernahmeangebot der Pariser Investmentgesellschaft PAI Partners ablehnte, wollte er sich mit dem Abfüllgeschäft der kanadischen Cott Corporation breiter und unverzichtbarer machen (INSIDE 782) - und zugleich PAI abwehren. Oder nur das Angebot hochtreiben?
Seit Oktober liegt ein neues Angebot von PAI auf dem Tisch - rund 1,6 Mrd Euro. Wie es derzeit aussieht, hat sich Roelofs nun doch breitschlagen lassen, mit Paris zumindest in Gespräche einzutreten. Schon nach dem ersten PAI-Angebot im April schoss der Aktienkurs nach oben, jetzt ging es ein zweites Mal bergauf. So oder so: Der auf rund 1,1 Mrd Euro taxierte Deal mit Cott Corp. bleibt im Fokus - und Hans Roelofs vermutlich auch. Bzw.: erst recht.
