Der Oetker-Konzern macht Kasse: Nach über 80 Jahren wird die Containerrederei Hamburg Süd losgeschlagen. Der Käufer, Marktführer Maersk (Marktanteil: 15 %) des dänischen Konglomerats A.P. Moeller-Maersk A/S, muss dabei tief in die Taschen greifen: 4 Mrd. Euro könnte die Kaufsumme betragen. Zunächst wurden für den Mega-Deall deutlich niedrigere Summen kolportiert.
Mit einer Umsetzung des Deals, dem die Wettbewerbsbehörden zustimmen müssen, rechnen Marktbeobachter mit dem vierten Quartal 2017. Dem gelernten Schiffahrtskaufmann August Oetker,72, dürfte schon heute das Herz bluten: "AO", so das interne Kürzel des langjährigen (1981-2009) Konzernlenkers, wollte vor drei Jahren die Schiffahrtssparte mit Hapag-Lloyd fusionieren. Der von der älteren Führungsriege angetriebene Befreiungsschlag für das bis dato wichtigste Geschäftsfeld des Oetker-Konzerns scheiterte an der jüngeren Generation: Sie legte ein Veto ein. Weiters wurde nicht in den Verteilungskampf der Container-Schifffahrt nicht investiert.
Der Rest ist schnell erzählt. Durch den Verkauf der Hamburg Süd streicht der Bielefelder Konzern nun eine hübsche Summe ein, verliert aber rund die Hälfte seines Umsatzes von rund zwölf Milliarden Euro. - Und AO hat nun den Titel "Schiffahrtskaufmann" für Pudding, Pizza, Sekt, Selters und Bier.