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Carlsberg kämpft an allen Fronten

Der weltweit bald drittgrößte Brauereikonzern Carlsberg kämpft derzeit an allen Fronten. In Großbritannien verlor Carlsberg UK alleine 31% Absatz in vier Wochen, nachdem die größte britische Handelskette Tesco das Bier aus den Regalen genommen hatte. Aber laut Nielsen war dies nicht der einzige Schlag: In der 4-Wochen-Periode bis zum 16. Juli  büßte Carlsberg auch in Italien 7% und in Frankreich 4% ein und dies jeweils vor dem Hintergrund eines Marktwachstums von 9% bzw. 4% - alles andere als eine prickelnde Bilanz für den seit 1. April amtierenden Westeuropa-Chef (und Ex-Heineken-Mann) Michiel Herkemij, der intern "The Cleaner" genannt wird.

 

Dabei hätte eigentlich alles ganz anders laufen sollen, da Carlsberg in der selben Zeit Biersponsor der Euro 2016 in Frankreich war, wovon man eigentlich einen positiven Impuls erwartet hätte. Dieser Rückgang folgte einem enttäuschenden ersten Quartal mit einem Minus von 7% in Europa und 2% weltweit. Die offiziellen Zahlen für das zweite Quartal will Carlsberg erst nächste Woche am 17. August bekannt geben.

 

Aber auch außerhalb von Westeuropa stehen die Zeichen auf Sturm. Einmal nicht in Russland, wo sich nach dem massiven Absatzeinbruch der letzten Jahre wieder ein zaghaftes Volumenwachstum zeigt. Ärger kommt vor allem aus dem südostafrikanischen Malawi, wo Carlsberg Malawi über Jahre hinweg schwere Umweltschäden angerichtet haben soll. Der Braukonzern soll in seiner einzigen Braustätte auf afrikanischem Boden seit Jahren sein Abwasser nahezu ungeklärt in den lokalen Mudi River geleitet haben. Der Fluss ist eine Quelle für Trinkwasser vieler Ortschaften. Erst 2017 soll eine Kläranalage in Betrieb gehen. Obwohl die 1968 eröffnete Brauerei die erste Braustätte Carlsbergs außerhalb von Dänemark war, wollte man jetzt wohl die schlechte Presse vermeiden und trennte sich kurzerhand vom ungeliebten Engagement. Der Käufer, die französische Castel Group, ist als private Firma weniger der Öffentlichkeit ausgesetzt und kann die Synergien mit seinen vielfältigen anderen afrikanischen Brauerei- und Getränkeinteressen besser heben.

 

Ein Investor hat bereits die Zeichen erkannt, und seinen Anteil an Carlsberg komplett verkauft. Steven Romick, Manager des FPA Crescent Fund, nutze die Gunst der Stunde und verkaufte seine verbleibenden Aktienanteile in Höhe von rund 36,6 Millionen Dollar nahe ihres langjährigen Hochs.

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