Nach einem Bericht des Manager Magazins (Ausgabe 16. Februar) eruieren die beiden Discounter Aldi Süd und Aldi Nord, inwieweit sie bestimmte Bereiche zusammenlegen können und /oder wollen. Das Magazin zitiert aus dem siebenseitigen Protokoll einer Sitzung von 16 Managern am 23. November 2017 in der Mülheimer Süd-Zentrale. Darin sei festgehalten, dass zunächst alle "Sortimente und Abläufe" harmonisiert und synchronisiert werden. Sämtliche Leistungen im Einkauf und in den "Dienstleistungsabteilungen Qualitätswesen, Corporate Responsibility, Werbung, Logistik usw." sollen nur noch einmal erbracht werden.
Die beiden Aldi-Häuser liefern sich bekanntlich einen harten Wettstreit mit Lidl um die Hoheit bei Markenprodukten. Wie das Magazin berichtet, werde auch "eine gesellschaftsrechtliche Verschmelzung der beiden Unternehmen zu einem Konzern nicht ausgeschlossen."
Aldi Nord (Umsatz: über 13 Mrd Euro) und Aldi Süd (über 16 Mrd Euro) relativierten den Bericht prompt. Man wolle in Zukunft in wichtigen Bereichen wie dem Einkauf und dem Marketing noch enger zusammenarbeiten, hieß es; eine Fusion der Unternehmen sei aber nicht geplant. Aldi Nord und Aldi Süd arbeiteten als Schwesterunternehmen schon immer sehr eng zusammen.
Aldi Nord will in den kommenden Jahren satte 5,2 Mrd Euro in die Modernisierung seiner rund 2.300 Märkte stecken. Der Konzern wird derzeit von einem Familienstreit erschüttert, weswegen es immer wieder Spekulationen gab, nach denen der Süd-Konzern die Gelegenheit nutzen könnte, um gemeinsam mit einem der Kontrahenten die Macht im Norden zu übernehmen.
