New York mit seinen acht Millionen Einwohnern macht Ernst und schafft von morgen an XXL-Becher mit gesüßten Getränken ab - zumindest in Kinos, Restaurants usw. Das mit "Soda Ban" nur mäßig umschriebene Vorhaben war schon lange angekündigt worden und stößt naturgemäß auf Widerstand bei der Industrie. Die "Welt" zitiert heute US-Kampagnenplakate auf Cola-Trucks, auf denen steht: "Wollen Sie sich wirklich von Bürokraten vorschreiben lassen, aus welchem Becher Sie zu trinken haben?" Die von der Softdrink-Industrie initiierte Gruppe "New Yorkers for Beverage Choices" beklagt eine Verletzung der Menschenrechte. Andere wählen die weniger kämpferische Methode, verkaufen ungesüßte Getränke und stellen den Zucker zum Entnehmen neben die Ladentüre.
New Yorks Bürgermeister Bloomberg wagt beim Kampf gegen die Fettleibigkeit in den USA damit einen Kollisionskurs mitder Industrie. Süffisant merken US-Medien dieser Tage an, manche Familien in den USA hätten außer der Fritteuse kein anderes Kochgerät zu Hause. Gesüßte Getränke – auch Kaffee und Eistee – gibt´s künftig nur noch in Bechern zu maximal 16 Unzen, das ist ein knapper halber Liter. Was drüber ist, fliegt raus - oder bleibt ungesüßten Getränken oder den "diet"-Varianten mit Süßstoff vorbehalten. Im Supermarkt gibt es weiterhin aber alles in allen Größen - bis hin zur Gallone (3,78 Liter). Nicht ganz logisch - aber dem Vernehmen nach bleiben z.B. auch Milchshakes von dem neuen Gesetz ausgeschlossen. Sie bringen in der Large-Version schon mal 1800 Kilokalorien auf die Waage.