Der dänische Carlsberg-Konzern will sich mit einem drastischen Sparprogramm wieder Luft verschaffen. 2000 Angestellte sollen bis 2018 weltweit ihren Job verlieren; die Geschäfte in Russland (wo Carlsberg stark verletzt und zuletzt auch richtig bluten musste) und - etwas überraschend - auch in China sollen restrukturiert werden. Carlsberg will die jährlichen Kosten damit um bis zu 270 Mio Euro senken. Bis 2017 will Carlsberg dafür Restrukturierungskosten im Umfang von 10 Mrd Kronen - etwa 1,34 Mrd Euro - verbuchen.
Für das dritte Geschäftsquartal verbuchte der seit Juni amtierende Vorstandchef Cees 't Hart einen um 2 % gestiegenen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Einmalfaktoren von 3,47 Mrd. Kronen (500 Mio Euro). Abzüglich der Abschreibungen für den Umbau und für Wertberichtigungen rutscht der Konzern allerdings massiv ins Minus (rund 600 Mio Euro). Der Absatz gibt um 3 % auf 37,6 Mio hl nach, hauptsächlich wegen des schlechten Geschäfts in Osteuropa.
Der Bericht für das dritte Quartal weist Deutschland nicht getrennt aus; wenn auch der Absatz für Westeuropa gesamt um 3 % (auf 19 Mio hl) und beim Bier um 4 % auf 14,6 Mio Hl anzog, musste Carlsberg doch einen generellen Rückgang der Abverkäufe in England, Deutschland und in den baltischen Staaten verkraften. Carlsberg Deutschland hat laut INSIDE 734 ein katastrophales erstes Absatzhalbjahr hinter sich. Die Hauptmarke Holsten brach um 25% ein und zog die deutsche Einheit insgesamt auf 11% minus.