Hinsichtlich der vom US-Dosenhersteller Ball Corp. (Broomfield, Colorado) angestrebten Übernahme des Konkurrenten Rexam (London, UK) hat die EU-Kommission jetzt Ermittlungen eingeleitet. Es bestehen in Brüssel offenbar Bedenken, dass der angestrebte Zusammenschluss der Dosen-Giganten (Umsatz 2014 bei Ball ca. 7,55 Mrd Euro, Rexam ca. 5,3 Mrd Euro) den Wettbewerb bei Dosen- und Aluflaschenherstellern im europäischen Wirtschaftsraum einschränkt.
Wie es bei der Kommission heißt, hat diese nun 90 Arbeitstage (bis 25. November 2015) Zeit, die Untersuchungen abzuschließen. In Deutschland wären über 70% des Marktes – Marktführer Ball liefert mit sechs Standorten über 50%, Rexam von den drei Werken Recklinghausen, Gelsenkirchen und Berlin über 20% des hiesigen Dosenvolumens von ca. 2,4 Mrd Dosen – bei einem Anbieter vereint (INSIDE 721). Für die hiesigen Großabnehmer ein Horror-Szenario, weshalb Rexam schon mal prophylaktisch die Schließung des Berliner Werkes für den Fall der Fälle ankündigte. Die Kartellbehörden könnten aber auch auf einem Verkauf bestehen.